Kobieta: Heute wollen wir einen erfolgreichen deutschen Turner interviewen. Marcel, wie
oft trainierst du?
Mężczyzna: Von Montag bis Freitag trainiere ich zweimal täglich und am Samstag einmal.
Frei ist normalerweise nur der Sonntag.
Kobieta: Das ist sehr intensiv. Erlaubst du dir denn ab und zu etwas mehr Freizeit?
Mężczyzna: Das ist bei Sportgymnastikern ganz schwierig. Wir verlieren sehr schnell
das Gefühl fürs Turnen, wenn wir nichts tun. Nur nach der Olympiade in London
habe ich vier Wochen lang nicht geturnt und lag oft und gern in der Sonne. Das
war super.
Kobieta: Turnen ist ja gefährlich. Hast du dich beim Turnen schon mal verletzt?
Mężczyzna: Viele Jahre ist nichts passiert, doch bei einem der Wettkämpfe im letzten Jahr
habe ich mir ein Bein gebrochen.
Kobieta: Sind bei den Wettkämpfen die anderen deutschen Turner Konkurrenten für dich?
Mężczyzna: Natürlich sind sie Konkurrenten. Jeder von uns will gewinnen. Aber wir kämpfen
ja nicht immer nur für uns alleine. Manchmal kämpfen wir auch gemeinsam als
Team. Das macht mir noch mehr Spaß. Wenn die Mannschaft einen Wettkampf
gewinnt, kann sich jeder freuen. Wenn du allein einen Einzelkampf gewinnst und
die anderen nicht, kann man die Freude nicht so teilen.
Kobieta: Dein Nachname ist kein Standard-Nachname, denn dein Vater kommt aus
Vietnam. Nervt es dich, wenn Fernsehmoderatoren deinen Nachnamen falsch
aussprechen?
Mężczyzna: Ja, das nervt. Aber die guten Reporter fragen mich vor dem Wettkampf oder
Interview, wie er richtig ausgesprochen wird. Und so schwierig ist er ja gar nicht.
nach: DEIN SPIEGEL, Nr. 10/2013