Kobieta:
Artisten, also Künstler, die im Zirkus arbeiten, faszinieren uns, weil wir uns dank
ihnen gut amüsieren können. Einerseits bringen sie uns zum Lachen,
andererseits können sie uns Angst machen. Wir haben für euch den Artisten Tom
Fieseler gefragt, was er an seiner Arbeit liebt und wie er zu seinem Beruf
gekommen ist. Tom, warum bist du Artist geworden?
Mężczyzna: Mein Sportlehrer gründete eine Trampolingruppe – und als Trampolinspringer
hatte ich dann, mit 10 Jahren, meinen ersten Auftritt im Kreiskulturhaus
in Sonneberg. Zum damaligen Zeitpunkt habe ich noch nicht davon geträumt,
Artist zu werden. Im Alter von 15 Jahren wollte ich dann Akrobat werden und
einen Kurs für Akrobaten besuchen, aber er war so teuer, dass meine Eltern ihn
nicht finanzieren konnten. Mein Onkel hat mir danach einige extravagante,
artistische Kunststückchen gezeigt und so entwickelte sich „Artist“ immer mehr
zu meinem Traumberuf.
Kobieta:
Wie bereitest du dich auf einen Auftritt vor? Hast du bestimmte Rituale? Isst du
oder trinkst du etwas davor?
Mężczyzna: Vor einem Auftritt esse ich gar nichts. Wichtig sind für mich immer die folgenden
Sachen: Ist die Bühne stabil? Ist sie groß genug? Ist die Decke hoch genug? Das
alles muss ich selber kontrollieren. Alle Bühnenanweisungen werden
besprochen, sodass während der Veranstaltung alles schnell aufzubauen ist.
Früher musste ich auch meine Kostüme waschen und bügeln, aber jetzt
beschäftigen sich damit andere Personen. Meine Kollegen überprüfen, ob
die Musik richtig ist. 30 Minuten wärmen wir uns auf. Dann schminken wir uns
und 10 Minuten vor dem Auftritt ziehen wir die Kostüme an.
Kobieta:
Du trittst nicht nur als Artist auf, sondern du hast auch selbst eine Artistenschule
aufgebaut. Wie kam es dazu?
Mężczyzna: Eigentlich habe ich gar nicht daran gedacht, andere auszubilden. Es machte mir
aber keinen Spaß, allein zu üben, deshalb habe ich einige junge Leute zum
gemeinsamen Training eingeladen. Mit der Zeit schlossen sich uns weitere
Zirkusbegeisterte an. So entstand die Idee zu einem Artistik-Studio, in dem heute
64 Kinder und Jugendliche trainieren. Das war in diesem Umfang nicht geplant,
zumal ich immer viel zu tun habe. Ich mache das natürlich nicht allein, sondern
habe noch weitere vier Trainer dabei. Wenn meine Frau Rebecca und ich
unterwegs sind, muss das Training ja weitergehen. Kontinuität ist beim
artistischen Training sehr wichtig – der Tagesablauf mancher Familien richtet
sich sogar schon nach unseren Trainingszeiten.
Kobieta:
Hast du einen Tipp für jemanden, der auch Artist werden will? In welchem Alter
muss man anfangen?
Mężczyzna: Unsere Jüngsten sind gerade mal vier Jahre alt. Bei uns gibt es keine
Altersbegrenzung. Auch im Erwachsenenalter kann man mit dem Training
anfangen. Um ein guter Artist zu werden, braucht man nicht unbedingt
eine schulische Ausbildung und einen persönlichen Trainer. Man kann sich direkt
einem Zirkus anschließen und von den Artisten lernen. Was man mitbringen
sollte? Eventuell schon eine super Idee für eine originelle Darbietung.
Die wichtigste Voraussetzung ist aber eine große Portion Kreativität, denn
der wesentliche Unterschied zum Sport liegt darin, dass es in der Artistik keine
genormten Bewegungsmuster gibt. Je spannender oder unterhaltsamer
eine artistische Darbietung ist, desto erfolgreicher der Artist.
nach: www.geo.de